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Kaufkraft je Einwohner in Deutschland steigt in 2015

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Einkaufswagen, Kassenbons und GeldRund 600 Euro mehr als im Vorjahr stehen den Bundesbürgern voraussichtlich in 2015 für den Konsum zur Verfügung. Die aktuelle Statistik der GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) zeigt dabei aber auch weiterhin ein starkes Gefälle bei den verfügbaren Nettoeinkommen zwischen den alten und den neuen Bundesländern. Insgesamt liegt die Zunahme des verfügbaren Nettoeinkommens im Vergleich zu 2014 bei ca. 2,7 % – da jedoch eine Inflationsrate von etwa 1,4 % erwartet wird, bedeutet dies eine reale Steigerung der Kaufkraft in 2015 um etwa 1,3 %. Diese an sich recht erfreulichen Zahlen müssen jedoch differenziert betrachtet werden, denn diese positive Entwicklung gilt nicht für alle Menschen in der Bundesrepublik.

Unterschiede in den Bundesländern sind immens

Die aktuelle Statistik weist nämlich immense Unterschiede in den jeweiligen Bundesländern auf. Am meisten Geld bleibt dabei den Menschen im Stadtstaat Hamburg: Mit 23.664 Euro steht jedem Einwohner im Jahr 2015 das bundesweit höchste Nettoeinkommen zur Verfügung – vor Bayern mit 23.401 Euro und Baden-Württemberg mit 22.952 Euro. Fast genau im Bundesdurchschnitt von 21.449 Euro je Einwohner liegt Nordrhein-Westfalen mit 21.458 Euro. Schlusslicht der GfK-Statistik ist Mecklenburg-Vorpommern mit 17.790 Euro je Einwohner, davor befinden sich Sachsen-Anhalt mit 17.848 Euro, Thüringen mit 18.101 Euro und Sachsen mit 18.108 Euro. Es fällt auf, dass gerade die neuen Bundesländer auf den hinteren Rängen zu finden sind, während die alten Länder mit großem Abstand weiter vorn rangieren. Diese Entwicklung ist nicht neu – sie basiert auf den auch schon in den letzten Jahren ermittelten Werten.

Wie werden die Beträge ermittelt?

Die erfassten Beträge der GfK-Statistik setzen sich aus dem Nettoeinkommen aus Beschäftigung (abhängig oder selbständig) und Kapitaleinkünften, sowie Zahlungen aus staatlichen Kassen wie Renten oder Kinder- und Arbeitslosengeld zusammen. Nicht berücksichtigt sind hingegen Lebenshaltungskosten, wie beispielsweise für Energie, Miete, Kleidung oder Nahrung, die somit eigentlich noch abzuziehen sind. Aus der Summe der genannten Einkünfte wird dann für jedes Bundesland ein Durchschnittswert errechnet. Dieser Durchschnittswert sagt natürlich nichts über die Situation einzelner Personen oder Personenkreise aus, die durchaus stark abweichende Beträge aufweisen können. Da die Einkommensverteilung teils sehr ungleich sein kann, lässt sich somit keine pauschale Aussage z. B. über die Einwohner eines bestimmten Bundeslandes treffen, sondern immer nur über den gemittelten Durchschnitt aller Einwohner des betreffenden Bundeslandes.

Kaufkraft ist wichtiger Faktor für die Bewertung der Wirtschaftsentwicklung

Die Kaufkraft der Menschen in Deutschland ist ein wichtiger Faktor, wenn es um die Einordnung des nationalen Marktpotenzials geht. Entwickelt sich die Kaufkraft stark positiv, werden Konsum und damit Nachfrage gesteigert auftreten, was wiederum zu einer steigenden Produktivität bzw. Gesamtwirtschaftsentwicklung führt. Sinkt die Kaufkraft hingegen, wird sich auch der Konsum rückläufig entwickeln. Neben der Kaufkraft existieren noch weitere, wichtige Kennziffern für die bessere Beurteilung der volkswirtschaftlichen Situation, beispielsweise Verbraucherpreis- und Lebenshaltungskostenindices, Kreditaufnahmen oder die Inflations- bzw. Deflationsrate. Hiermit stehen auch die multilateralen Devisenkursentwicklungen im Zusammenhang – entwickelt sich eine Volkswirtschaft stabil, ist dies auch für die zugehörige Landeswährung (im Vergleich zu anderen Währungen) ein Antriebsfaktor. Allerdings sind für Währungsentwicklungen auch noch andere Faktoren zu berücksichtigen, weshalb eine sichere Aussage für die Entwicklung so nicht getroffen werden kann.

Bild@Gina-Sanders-Fotolia.com

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