(Berlin, den 19.02.2014) Der deutsche Fondsverband BVI (Bundesverband Investment und Asset Management) hat dem deutschen Fondsmarkt auf seiner jüngst abgehaltenen Jahres-Pressekonferenz ein anhaltend gutes Wachstum bescheinigt. Mit rund 2.105 Milliarden Euro verwaltetem Fondsvermögen zeigt sich, dass die Kapitalanlage in Investmentfonds in Deutschland immer mehr zu einem Lieblings-Anlagesegment der Deutschen avanciert. Insbesondere ist dabei bei dem verwalteten Fondsvermögen institutioneller Anleger ein neuer Höchststand festzustellen. Das Fondsangebot bietet dabei für so gut wie jedes Risikoprofil entsprechende Anlagemöglichkeiten. Gerade in Zeiten niedriger Kapitalmarktzinsen versuchen Anleger, durch einen entsprechenden Portfolio-Mix attraktive Renditen bei gleichzeitig möglichst hoher Anlagesicherheit zu erzielen. Betrachtet man die einzelnen Anlagesegmente der verschiedenen Fonds, so zeigen sich bei der Mehrheit des Angebotes merkliche Zuflüsse in der letzten Zeit. Gerade institutionelle Investoren investieren weniger in einzelne Anlagesegmente, sondern verteilen das zur Verfügung stehende Anlagekapital möglichst breit.
Die beliebtesten Segmente
Bei den neu hinzugekommenen Absatzzahlen machen die Spezialfonds mit ca. 77 Milliarden Euro den Löwenanteil aus. Publikumsfonds verzeichneten Zuflüsse von mehr als 18 Milliarden Euro, darunter vor allem die sogenannten Mischfonds, welche in Anleihen und Aktien in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen anlegen. Reine Aktieninvestments sind den Anlegern oft zu risikoreich, weshalb Mischfonds gerade im aktuellen Anlageumfeld eine bevorzugte Wahl der Anleger darstellen. Der Aktienmarkt selbst konnte durch die Zuwächse im Mischfondssegment Neuinvestitionen von ca. 9 Milliarden Euro verzeichnen. Reine Aktienfonds hingegen mussten einen Abschlag von rund 6,6 Milliarden Euro hinnehmen. Neu abgeschlossene Fondsinvestments wurden hauptsächlich und interessanterweise von Versicherungsunternehmen und Altersvorsorgeeinrichtungen besonders bei den Spezialfonds getätigt, was ein Beleg für die zunehmende Bedeutung von Investmentfonds für die Altersvorsorge ist. Der Fondsmarkt kann dabei vor allem von den kontinuierlichen Mittelzuflüssen von entsprechenden Ansparverträgen profitieren, z. B. für Arbeitnehmer, die über Versicherungsgesellschaften durch regelmäßige Sparbeiträge ein kleines Fondsvermögen zur Alterssicherung aufbauen möchten. Reine Rentenfonds konnten immerhin netto noch ca. 8,8 Milliarden Euro an Zuflüssen verzeichnen – hierbei insbesondere für Anleihefonds mit attraktiverer Rendite wie beispielsweise Unternehmensanleihen oder US-Dollar-Anleihen. Bei offenen Immobilienfonds zeigt sich ein Mittelzufluss von etwa 3,2 Milliarden Euro.
Prognose deutet auf eine weiterhin aufwärts gerichtete Fondsanlagebereitschaft
Wegen der anhaltend niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt fragen institutionelle Anleger auch weiterhin renditeattraktive Segmente nach, wie beispielsweise Unternehmensanleihen, Staatsanleihen, Mischfonds und Immobilienfonds. Durch eine zunehmend stärkere Regulierung der Kapitalanlageunternehmen (wie z. B. Versicherungen, Banken etc.) sowie gestiegene Anforderungen an die Risikotransparenz und die Berichtstätigkeit stellen Investments in den Fondsmarkt durch dessen aufsichtsrechtlich klar definiertes Umfeld ein attraktives Angebot dar. Auf der anderen Seite haben Emittenten natürlich auch die Vorzeichen erkannt und geben entsprechende Neuangebote in zunehmender Zahl aus. So legen bekannte Fondsgesellschaften neue Produkte entsprechend der Marktnachfrage auf und auch privatwirtschaftliche Unternehmen begeben neue Unternehmensanleihen, da über den Anleihemarkt oft Kredite möglich sind, die aufgrund der Risikostruktur oder der Marktaussichten so über die Banken nicht machbar gewesen wären. Zusätzlich ändert sich die Anlageweise, d. h. indirekte Anlagen (also z. B. über Immobilienfonds) sind für die Investoren attraktiver als die direkte Kapitalanlage in beispielsweise eine bestimmte Immobilie. Für die Risikoverteilung dieser indirekten Anlagen sind dann Fondsexperten bzw. professionelle Fondsmanagements zuständig, die durch die hohen Mittelzuflüsse ein exzellent risikodiversifiziertes Portfolio aufbauen können. Betrachtet man z. B. das Wachstum von Spezialfonds mit dem Anlageschwerpunkt Immobilien, so konnten diese seit Ende 2010 das verwaltete Fondsvermögen um etwa 40 Milliarden Euro (was gemessen am Anteil eine Steigerung von über 30 % ist) steigern, was als klarer Vertrauensbeweis für die professionellen Fondsmanagements zu werten ist.
Warum sollte die Fondsanlage Bestandteil der persönlichen Anlagestrategie sein?
Die Anlage in Fonds ermöglicht dem Anleger, auch mit vergleichsweise wenig Anlagekapital eine breitere Risikostreuung ohne die Notwendigkeit, sich ständig und tagesaktuell um seine Anlage kümmern zu müssen. Die Anlagestrategie wird je nach aktueller Entwicklung von Profis gemanagt, welche sich mit den verschiedenen Markteinflüssen auskennen und entsprechend zeitnah reagieren können. Der Fondsmarkt offeriert eine sehr große Bandbreite von Anlagemöglichkeiten mit verschiedenen Risikostrukturen – demzufolge sollte sich der Anleger initial mit den Möglichkeiten und Risiken detailliert auseinandersetzen bzw. sich entsprechende Beratung einholen. Besonders gern werden von vielen Fachleuten immer wieder sog. Fondssparpläne empfohlen, welche über einen längeren Zeitraum die Anhäufung eines durchaus beträchtlichen Vermögens – z. B. für die Altersvorsoge – bei gleichzeitig überschaubarem Risiko ermöglichen. Wichtig hierbei ist, möglichst langfristig zu planen und kein Kapital zu investieren, was in Kürze ggf. wieder dringend benötigt wird.
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