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Wie sicher sind Anlagen in die erneuerbaren Energien?

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Windkraftanlagen

Die Kapitalanlage in erneuerbare Energien

(Berlin, 03.02.2014) Aktuell erfahren Kapitalanlagen in erneuerbare Energien (z. B. in Windkraftanlagen oder Solarparks) und deren Sicherheit und Renditeaussichten eine sehr große Beachtung in der Bevölkerung. In Zeiten niedriger Kapitalmarktzinsen und Guthabenverzinsungen, welche sich zum Teil nicht einmal auf dem Niveau der Teuerungsrate bewegen, suchen die Menschen nach möglichen Alternativen für ihr Kapital. Zu großen Diskussionen und viel Erklärungsbedarf führen dabei die oft scheinbar sehr attraktiven Versprechungen einiger Anbieter, so wie im derzeit sehr stark beachteten Fall des Windkraftunternehmens Prokon. Dieses versprach eine Rendite von 8 % jährlich bei hoher Sicherheit und gleichzeitig ökologisch reinem Gewissen bei der Geldanlage. Das Modell führte leider mittlerweile zur Insolvenz des Anbieters. Die Genussscheininhaber des Unternehmens wissen nach aktueller Lage nicht, ob sie ihr Geld jemals wiedersehen werden.

Auf was muss geachtet werden?

Der Misserfolg eines Geschäftsmodells wie das von Prokon, überteuerte Solarparkanlagen oder Pleite Windkraftanlagen sind nicht unbedingt vorauszusehen. Gerade für Nichtfachleute ist es schwierig bis unmöglich, ein genaues Risikoprofil aller auf dem Markt befindlichen Anlageangebote zu erstellen. Die Geschäftsmodelle – insbesondere im Fall von Unternehmensbeteiligungen – können kaum auf Ihre reale Ertragschance und die damit verbundenen Risiken geprüft werden – hier tun sich mitunter sogar entsprechende Experten (z. B. Ratingagenturen) oftmals schwer. Der gesunde Menschenverstand ist auf jeden Fall ein guter Ratgeber: Hohe Renditeversprechungen sind naturgemäß mit höherem Anlagerisiko verknüpft – diesen ganz allgemeinen Merksatz sollte jeder Anleger im Hinterkopf bewahren. Ein Zinssatz von 8 Prozent im Vergleich zu vielleicht 0,5 Prozent auf einem Sparkonto muss also zwangläufig mit mehr Risiko behaftet sein.
Doch wie kann das genaue Risiko herausgefunden werden und wie kann der einzelne Anleger prüfen, ob das eingegangene Risiko zu seinen Anlagevorstellungen passt? Da dies – wie schon dargelegt – nicht für alle Anlagealternativen gut möglich ist, kann der Kapitalanleger sich entweder nur auf die Produkte beschränken, die er versteht bzw. wo eine relativ einfache Information über das Risiko-/Ertragsverhältnis möglich ist oder er vertraut sich einem unabhängigen Anlageberater an.

Anlagen in erneuerbare Energien sind oft von Problemen betroffen

Die Sicherheit von Kapitalanlagen allgemein hängt von vielen Faktoren ab. Besonders die Anlagemöglichkeiten im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien sind allerdings anfällig für mögliche Misserfolge. Dies mag zum Einen an den eher ökologisch-nachhaltig orientierten Unternehmensverantwortlichen liegen, denen schlicht das umfassende, wirtschaftliche Know-how fehlt – zum Anderen jedoch sicherlich auch an den oftmals sehr knapp bemessenen Finanzierungsrahmen vor dem Hintergrund möglicher Einflüsse aus Politik, Gesellschaft und Wettbewerb. Gerade ökologische Konzepte können eher einfach von Mitwettbewerbern kopiert werden (siehe Solarmodule aus China) – manchmal liegt es auch an den fehlenden Subventionen, mit denen man eigentlich gerechnet hatte (z. B. zurückgefahrene Einspeisevergütungen für Strom aus erneuerbaren Energie-Anlagen). Angebote wie das bereits genannte deuten ja auch darauf hin, dass beispielsweise kein Bankpartner (bei dem man sicherlich viel günstiger hätte finanzieren können) gefunden werden konnte.

Jedes Investment muss detailliert und kritisch geprüft werden

Es ist sicherlich falsch, nun alle vergleichbaren Anlageangebote pauschal als zu risikoreich über einen Kamm zu scheren. Für Engagements in erneuerbare Energien gilt das Gleiche wie für andere Kapitalanlage auch: Letztlich ist der Anleger selbst verpflichtet, das Angebot detailliert und kritisch zu prüfen, bevor er sein Geld in ein bestimmtes Projekt investiert. Auch Berater oder Finanzexperten wissen nicht bei jeder Anlageform im Voraus, ob eine Anlage von Erfolg gekrönt sein wird oder nicht – allerdings können sie helfen, das Risiko besser einzuschätzen, damit der Anleger später nicht „aus allen Wolken fällt“. Garantien, dass es zu keinem Verlust des investierten Kapitals kommt, kosten – sofern sie überhaupt angeboten werden – merklich Rendite. Das Beste für den Anleger scheint daher – je nach persönlicher Situation und dem zur Verfügung stehenden Anlagekapital – ein Mix aus verschiedenen Anlageformen zu sein. Es gibt jedoch kein Pauschalrezept – sondern nur individuell optimal ausgerichtete Anlagestrategien.

Erneuerbare Energien sind Zukunft

Anlagen in erneuerbare Energien gibt es viele am Markt – sicherlich auch viele seriöse Modelle, die aber eben auch ein gewisses Risiko beinhalten. Hüten sollte sich der Anleger jedoch vor sog. Graumarktangeboten, also Kapitalanlageofferten, welche nicht von der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) beaufsichtigt werden oder vor Angeboten aus dem Ausland. Hier gelten oft ganz andere Gesetze und Voraussetzungen, zudem kann ein Währungsrisiko hinzukommen. Ob die gewählte Anlage ins eigene Anlageportfolio passt, kann nur anhand der persönlichen Verhältnisse und der Risikoneigung beurteilt werden.

Bild© Michael Rosskothen – Fotolia.com

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