(Berlin, 24.03.2014) Viele Anleger in Europa haben Ihr Kapital aufgrund der Schuldenkrise in Europa mittlerweile im sogenannten „Betongold“ angelegt. Die vielerorts schwache Konjunktur und die Niedrigzinsen am Kapitalmarkt machen Anlagealternativen rar – doch die derzeit noch immer hohe Nachfrage und die in den letzten Monaten verstärkte Bautätigkeit erscheinen mittlerweile vielen Interessenten suspekt. Aufgrund der Nachfrage sind die Preise für viele Immobilien und immobiliennahe Dienstleistungen gestiegen – viele Anleger fragen daher zu Recht, ob die möglichen Schnäppchen nicht bereits abgegrast sind und ob überhaupt noch ordentliche und sichere Rendite mit Immobilien eingefahren werden können. Andreas Schrobback ist seit vielen Jahren in der Immobilien- und Kapitalanlagebranche tätig und weiß Antworten auf die Fragen der Anleger.
Nachfrageboom nach Wohn- und Geschäftsimmobilien
Die Nachfrage nach Wohn- und Geschäftsimmobilien in Europa – insbesondere in großen und mittleren Städten – befindet sich auf einem langjährigen Höchststand. Allein in Deutschland wurden 2012 über 20 Milliarden Euro mit kombinierten Wohn-/Geschäftsimmobilien umgesetzt – Tendenz steigend. Die durchschnittlichen Erwerbspreise für Immobilien sind dementsprechend angezogen – und dies nicht nur in Berlin, München oder Hamburg. Aktuell interessieren sich viele Kapitalanleger auch für Städte mit z. B. Hochschulen wie Bonn oder Weimar. Mancherorts sind Preissteigerungen im Vergleich zu Zeiten vor der europäischen Wirtschaftskrise von bis zu 70 % (vereinzelt sogar darüber) festzustellen. Die Frage ist also, ob es wirklich Sinn macht, weiterhin in Immobilien zu investieren, auch wenn die Finanzierungen sich derzeit weiterhin auf günstigem Niveau befinden.
Eine Frage des Anlageziels
Jeder Interessent sollte sich zunächst einmal fragen, zu welchem Zweck er ggf. Kapital in Immobilien investieren möchte. Eine Investition in Immobilien gilt seit jeher als inflationsresistent, vergleichsweise sicher und trotzdem renditestark. Für rein geschäftliche bzw. institutionelle Investoren, welche z. B. in Gewerbeimmobilien in Ballungszentren wie in Berlin, München oder Hamburg investieren wollen, ist das Geschäft mittlerweile schwer. Hier muss aktuell schon mangels Möglichkeiten eine sehr gute Analyse und fundierte Markterhebung erfolgen, bevor eine lohnende Investition überhaupt anvisiert werden kann. Der eher private Anleger hingegen, der eine Immobilie zu eigenen Wohnzwecken oder aber eine Immobilie für die Vermietung (also zur Erzielung von Mieteinnahmen) erwerben möchte, findet nach wie vor gute Möglichkeiten vor. Dies ergibt sich daraus, dass Wohnraum nicht nur in Ballungszentren vermehrt nachgefragt wird, sondern auch in anderen Standorten in ganz Europa und natürlich auch in Deutschland. Sogenannte „B-Standorte“ wie Bonn, Hannover, Münster oder Mannheim bringen hierbei derzeit wirklich gute Renditen ein. Sehr lohnend können auch bestimmte, ausgesuchte Investitionen – wie beispielsweise in denkmalgeschützte Immobilien – sein. Sehr „trendy“ sind auch Lagen direkt am Wasser wie in Leipzig, Düsseldorf oder Bremen. Es gibt also gerade für Einzelinvestoren und private Interessenten sehr wohl noch äußerst interessante Möglichkeiten für Anlagealternativen zum Kapitalmarkt – Betongold ist nach wie vor eine sichere und ertragsstarke Kapitalanlage.
Wie sollte der Interessent vorgehen?
Bevor ein Objekt erworben oder hergestellt wird, sollte neben der genauen Definition des Anlagezieles (z. B. Altersvorsorge, zusätzliches Einkommen etc.) eine sehr detaillierte Analyse der eigenen Einkommens- und Vermögenssituation stehen. Welche Belastungen sind möglich? Wie viel Eigenkapital ist sinnvoll? Wie hoch darf der maximale Kaufpreis sein? Welches Objekt passt zu den Anlagevorstellungen und bietet möglichst gute Chancen zu Veränderung bzw. zur Vermietung? Sind diese Fragen geklärt, geht es auf die Suche nach der passenden Finanzierung. Hierbei sollten möglichst viele Anbieter kontaktiert werden, damit ein umfassender Vergleich durchgeführt werden kann. Dabei sollten dem Interessent bzw. dem Berater auch die verschiedenen Finanzierungsformen geläufig sein, denn oft sind für die individuelle Situation besondere Vereinbarungen von Vorteil. Ist die passende Finanzierung gefunden, sollte vor der finalen Unterschrift nochmals eine genaue Finanzierungs- und Projektplanung erfolgen. Hierfür ist es wichtig, möglichst realistische Annahmen zu Einnahmen und Kosten einzubringen und auch eine Reserve für unvorhergesehene Ausgaben einzukalkulieren. Der Interessent sollte sich in seinem eigenen Interesse niemals selbst überschätzen oder geschönte bzw. unrealistische Annahmen für die Projektplanung oder die Finanzierungskennzahlen einbringen. Sind alle Parameter berücksichtigt, steht einer erfolgreichen und risikoarmen Kapitalanlage in Immobilien nichts mehr im Wege.
Bild© Tiberius Gracchus