Geschlossene Schiffsfonds stellen eine Beteiligung im unternehmerischen Sinne an einer Schifffahrtsgesellschaft dar, oft sind die Beteiligungen nur auf ein bestimmtes Schiff (z.B. ein Containerschiff) bezogen. Die am weitesten verbreitete Form ist die Beteiligung in Form eines Kommanditisten einer GmbH & Co. KG. Grundsätzlich handelt es sich hier um eine sehr langfristige Beteiligung – der übliche Zeitrahmen der Kapitalbindung liegt zwischen 10 und 25 Jahren. Die Finanzierung erfolgt dabei sowohl über die Anteilseigner als auch über weitere Kreditgeber, z.B. Banken.
Der Vorteil einer solchen Kapitalanlage liegt in der Unabhängigkeit von Börsen und Kapitalmärkten – auch wenn ganze Aktienmärkte eine Baisse erleben, kann die Beteiligung an einem geschlossenen Schiffsfonds Erträge generieren. Diese Anlageform wird deshalb gern als ein begrenzter Anteil eines Anlegerportfolios zum Zwecke der Diversifikation genutzt. Die Erträge eines geschlossenen Schiffsfonds werden durch die Chartereinnahmen (z.B. für Containerfrachttransporte) erzielt. Durch die gezahlten Kapitalrückflüsse wird im Laufe der Zeit das einmal investierte Kapital an die Anleger zurückgeführt – durch weitere Auszahlungen wird dann der Gewinn des Anlegers erzielt.
Für die relativ hohen Ertragserwartungen (im Schnitt bei etwa 8 % p.a.) trägt der Anleger allerdings auch ein relativ hohes Risiko, was sogar bis zur Nachschusspflicht führen kann. Aus diesem Grund sollten der Fondsprospekt und die einzelnen Bedingungen und Umstände des jeweiligen Schiffsfonds genau geprüft werden – eine gesetzliche Regelung hierzu gibt es nämlich nicht.
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