(Berlin, 28.10.2013) Die staatlichen Vorgaben werden strenger, der Wettbewerb wird zusehends härter und Banken fusionieren oder legen einzelne Bereiche zusammen: Der Fondsmarkt befindet sich im Umbruch. In der nahen Zukunft werden sich die Grundlagen für den Handel und die Vermögensanlage mit Investmentfonds wahrscheinlich stark verändern. Die letzte Kapitalmarktkrise erschütterte das Vertrauen in die Bankenlandschaft nachhaltig und immer lauter wurden die Rufe nach mehr Regulierung. Brüssel wird und hat bereits erste Richtlinien zur Verschärfung einer Finanzmarktkontrolle entworfen – diese zielen vor allem auf bessere Kontrollen bzw. verbindlichere Sorgfaltspflichten bei Risikogeschäften und die Trennung vom regulären Einlagen- bzw. Kreditgeschäft und dem riskanten Trading von Spekulationsobjekten.
Viele Fonds – insbesondere die risikoreichen Varianten – müssen sich also neu einordnen. In der Branche sind zudem größere Vorgänge in punkto Fusionen bzw. Abspaltungen in Gang gesetzt – dies ist nicht zuletzt Folge eines zunehmend intensiveren Wettbewerbsdrucks. Die zahlreichen Produkte und die bisherige Vielzahl der Anbieter erfordert eine Überprüfung der bestehenden Strukturen, um eine erhöhte Rentabilität zu erreichen. So müssen Produktrange und Dienstleistungsintensität der Zukunft angepasst werden, was letztlich zu einer Straffung des Angebots und zu einer erhöhten Beratungsqualität führen wird.
Der Anleger kann dies gelassen sehen: Trotz der für die Anbieter schwieriger werdenden Situation bedingen die verschärften EU-Vorgaben und die Restrukturierungen hinsichtlich Auswahl und Qualität seitens der Fondsanbieter eine bessere Qualität und Bewertbarkeit der Produkte. Hochriskante Anlageformen müssen dann auch entsprechend gekennzeichnet an den Mann gebracht werden, sofern sie überhaupt noch vertrieben werden. Der Weg ist richtig, wenn man hin zu einer freundlichen Anlegerkultur und weniger Undurchschaubarkeit auf Kosten der Bevölkerung möchte.
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