(Berlin, 25.11.2013) In China leben über 1,3 Milliarden Menschen und es gibt viele große Firmen mit weltwirtschaftlicher Bedeutung im Land. Trotz der zuletzt durchgeführten Wirtschaftsreformen scheint jedoch der Weg aus der Autokratie in Richtung Rechtsstaatlichkeit und Meinungsfreiheit noch weit zu sein. Die wirtschaftlichen und rechtlichen Belange unterliegen in letzter Instanz der Regierung, welche über Wohl und Schicksal der riesigen Bevölkerung entscheidet. Die Einkommen einer wirtschaftlichen Elite sind gesichert und werden nicht aus der Hand gegeben. Das in den letzten Jahren auf dem Rücken der Bevölkerung entstandene Wirtschaftswachstum führt zu einer noch größeren Kluft zwischen Arm und Reich im Lande.
Auch offenkundige Äußerungen der Regierung, nach Besserung zu streben, haben ohne eine organisierte Arbeitnehmerschaft wenig Perspektive. Doch von Seiten Europas und der USA ist man vorsichtig mit offener Kritik, denn wirtschaftliche Abhängigkeit und die zunehmende Bedeutung des Riesenmarktes China können zu wirtschaftlichen Nachteilen im eigenen Land führen.
Doch was bedeutet das alles für Fondsanlagen mit dem Anlageschwerpunkt China?
In den letzten Jahren konnten mit solchen Anlagen attraktive Renditen erzielt werden. Hierzu muss jedoch Moral von wirtschaftlichem Engagement getrennt werden:
Wer in erfolgreiche Unternehmen in China investiert, unterstützt das autokratische Regierungssystem. Oft sind Börsengeschäfte im Reich der Mitte von politisch und spekulativ motivierten Transaktionen geprägt – natürlich kann man so auch Gewinne erzielen, doch ähnelt das Ganze oft einem Glücksspiel. China indes ist ein mächtiger Wirtschaftskoloss, wichtiger Gläubiger der USA und reich an Währungsreserven. Die Regierung wird alle Hebel in Bewegung setzen, damit dies auch so bleibt – trotzdem kann niemand vorhersagen, welche Unternehmen im Einzelnen überproportional profitieren werden oder nicht.
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