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Türkei-Fonds vor Ausbruch?

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fondo de finanzas y economia.Estadisticas,graficos y gafasIn 2013 gab es für Inhaber von Fondsanteilen mit Schwerpunkt Türkei kaum Anlass zur Freude. Der Großteil der Türkei-Fonds rutsche deutlich ins Minus. Im laufenden Jahr 2014 hat sich diese Entwicklung bereits wieder etwas relativiert – so stehen Türkei-Fonds aktuell auf den Spitzenplätzen der bisherigen Entwicklung. Damit wird bereits deutlich, dass risikoscheue Anleger oder Anleger, die eine Abneigung vor größeren Schwankungen haben, besser nicht in Türkei-Fonds investieren sollten. Doch wie sieht die weitere Entwicklung aus und eignen sich die Fonds gegebenenfalls als Beimischung zur Diversifizierung? Dazu sollte der Interessent einen sehr detaillierten Blick auf den zugrundeliegenden Markt werfen. Hierzu haben verschiedene Analysten und Research-Unternehmen oft sehr ausführliche Berichte veröffentlicht. Ein Studium aller Veröffentlichungen ist fast nicht möglich und würde sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Es ist daher ratsam, sich an die offiziell bekannten Daten zu halten und die eigene Risikoeinschätzung danach auszurichten.

Türkische Wirtschaft vor unsicherer Entwicklung

Die Türkei zeigt in wirtschaftlicher Hinsicht momentan eine gute Performance: Nach einer Steigerung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in 2012 um 2,2 %, konnte die Türkei in 2013 sogar ein Wachstum für das BIP von 4 % erreichen. Für 2014 wird ein BIP-Wachstum von unter 2,5 % Prozent erwartet – das bedeutet zwar etwas weniger Wachstum als in 2013, aber immer noch vergleichsweise stabile Zahlen. Doch das Ganze hat auch eine Kehrseite: Die politische Entwicklung im Lande verläuft eher unsicher und die Sparquote ist extrem gering, was wiederum zur Dämpfung der Wirtschaftstätigkeit beiträgt. Je instabiler die Lage auf der politischen Ebene wird, umso eher wird sich dies auf das zu erwartende Wachstum niederschlagen. Ein anhaltend großes Problem in der türkischen Wirtschaft ist die wohl auch dieses Jahr wieder zu erwartende, hohe Inflationsrate. Aktuell belief sich die Jahres-Inflationsrate (Stand Juni 2014) auf ca. 9,16 % nach 9,66 % im Mai. Besonders Nahrungsmittel schlagen hierbei zu Buche. Obwohl allgemein ein leichter Rückgang der inflationären Entwicklung erwartet wird, ist die mittel- und langfristige Entwicklung eher ungewiss.

Engagement sollte in große Fonds erfolgen

Wer sich trotz der relativ großen Risikofaktoren für ein Engagement in Türkei-Fonds entscheidet, sollte darauf achten, in welche Fonds er investiert. Hierbei können Bewertungen von unabhängigen, großen Ratingagenturen hilfreich sein, aber natürlich muss der Interessent sich auch die Verteilung und Diversifikation des Fonds anschauen. Große Fonds haben entsprechende Liquidität zur Verfügung, um eine breite Verteilung (und damit ein insgesamt niedrigeres Risiko) vornehmen zu können. Vielen Fonds ist gerade nach den Negativentwicklungen im letzten Jahr die Liquidität abhanden gekommen – so wirken sich bei „kleinen“ Fonds unter 20 Millionen Euro Fondsvolumen die Kosten ganz anders auf die mögliche Performance aus. Die Jahresgebühren sollten maximal bei 2 bis 2,5 Prozent liegen, darüber hinausgehende Kosten sind einfach zu teuer und erhöhen das Risiko für den Anleger weiter.

Fazit

Trotz der bisherigen, sehr positiven Entwicklung in diesem Jahr stehen die Chancen gut, dass sich die Türkei-Fonds weiterhin gut entwickeln. Doch den guten Chancen stehen auch nicht unerhebliche Risiken gegenüber. Ein Engagement sollte nur in große Fonds und nur mit einem kleinen Teil des zur Verfügung stehenden Anlagekapitals getätigt werden – so kann das Gesamtrisiko deutlich niedriger gehalten werden.

Bild© carloscastilla – Fotolia.com

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